Tesseraction Games ERSTER EINDRUCK : BETA PREVIEW
Enigma setzt auf einer "alternativen Geschichte" auf, "one that begins in 1936 but in a world as it might have been had Germany won World War I". Die Deutschen zwangen das Britische Königreich dazu, sich mit dem aufkeimenden Japanischen Reich zu verbünden. Gemeinsam stellt sich die Nippon-Anglo-Fraktion der deutschen Monarchie und die expandierenden Vereinigten Staaten treten dem Krieg bei; dies führt zum klassischen 3-Seiten-Konflikt. Kein Pearl Harbor, keine Nazis, keine Sovietunion. Franzosen in aller Welt atmen vor Erleichterung auf. Kelly "East" Asay, President von Tesseraction Games, schickte Subsim Review letzte Woche ein Exemplar der Singleplayer-Version. Die Installation verlief problemlos. Sofort überkam mich ein nostalgisches Gefühl aus den alten Tagen von Iron Wolves. Das Interface bei Enigma bietet dieselben eleganten Funktionsbuttons wie Iron Wolves. Es ist kompakt und gut durchdacht; die wichtigen Funktionen liegen immer in Griffnähe. Im oberen rechten Bereich des Sichtfensters wurde ein kleiner Kompass integriert. Er beinhaltet Sichtwinkel, Feindposition, quick swivel buttons ("Schnellschwenkknopf"???), Zoom, Ruderanzeigen und wird, falls nicht gebraucht, ausgeblendet! Ausserdem kann man durch Anklicken den Kurs ändern. Schiffe hinterlassen
Wellen und Rauch. Die Schadensmodelle sind nur Durchschnitt (ich nehme
an, dass diese noch nicht fertiggestellt wurden) dafür sind die Feuereffekte
äusserst gelungen.Wabos sinken langsam durchs Wasser und hinterlassen
eine Blasenspur. Getroffende Flugzeuge qualmen und werfen sichtbar
Bomben (seht Euch den Screenshot an - eine kam mir wirklich nahe zu Gesicht!)
Trümmer und Maschinengewehrfeuer hinterlassen Spritzer auf dem Wasser,
was wirklich sehr schön aussieht. In einer Schlacht mit 4 Überwasserschiffen
und zahlreichen Angriffsfliegern ist der Himmel voller Rauch, Feuer und
Wut - Luftschlachten sind einfach Klasse!
Feindkontakte werden am Radar angezeigt. Ich betrachte dies als Äquivalent zu Standardkarte und Radar in Einem. Während, historisch gesehen, viele U-Boote und Schiffe Radar nicht vor der Mitte des Krieges bekamen, hat Engima den "Bonus" der fiktiven Welt. Im Enigma-Universum haben alle Schiffe gutes Radar und Aufklärung. Dies dient dazu, dem Spieler zu helfen, die "Action" zu finden anstatt lange und erfolglose Irrfahrten zu unternehmen. Wo Iron Wolves weniger als ein Viertel des sichtbaren Bildschirms als Sichtfenster hatte, spendiert Enigma grosszügige 60% als Spielansicht. Mit der Maus kann der Spiele in sämtliche Richtungen sehen. Enigma bleibt seinem Kinio-Image treu. Schiffe, Flugzeuge und U-Boote haben schöne Linien und lebendige Texturen - ein lebensechtes Erscheinungsbild. Die Schiffe sind wirklich sehr detailliert. Einmal entdeckte ich ein Schiff auf dem ein Regenmantel über ein Handrad hing - das sind die kleinen Dinge, die den Spieler erfreuen. Aus der Ferne wirken die Reling und Kabel etwas zackig - das könnte jedoch auf jedem Computer, in Abhängigkeit von der Grafikkarte, variieren. Aussenansichten bieten dem Spieler einen Blick auf die "Action" und die Möglichkeit, die grossartige Grafik zu bewundern. In der Version die ich hatte konnte man sogar beide Seiten der Wasseroberfläche betrachten. Falls ihr also einmal eine Corvette fahrt, könnte es passieren, dass ihr etwas eintaucht und Ausschau nach U-Booten haltet. Hoffentlich wird Tesseraction die Ansichten auf die Seite des Wassers beschränken, auf der Euer Schiff fährt. Ein befriedigender
Sound begleitet die gute Grafik. Mir gefiel besonders das Heulen der
fallenden Bomben, Wechsel im Maschinengeräusch in Abhängigkeit
der Fahrtstufe, Meeresrauschen, Innengeräusche im U-Boot, besonders
das ASDIC-Pingen, und die Geräusche der Querschläger. Ausserdem
bietet jede Nation unterschiedliche Hymnen.
In der Version die ich spielte, gab
es zwei Arten von Spieler-gesteuerten Schiffen : Corvetten und U-Boote.
Corvetten Meine Version bot die Klassen der "Free Nations Flower class corvette", deutsche "Sigurd"-Corvette und eine "US Navy Temtress class corvette." Die Corvetten rollen und stampfen mit den Wellen. Die Antriebsgeräusche variieren mit der Fahrtstufe - bei schnellerer Fahrt gibt es lautere Maschinen. Die Oberfläche bietet Zugriff auf die Hauptwaffen - Wasserbomben, Flak und Deckgeschütz. Wer will, kann das Ziel am Radar auswählen und der KI die Bekämpfung des Ziels überlassen - oder man übernimmt die Kontrolle über die Geschütze selbst; ähnlich wie in Destroyer Command. Ein erwähnenswerter Unterschied : in Enigma drehen die Geschütze realistischer und bedächtiger. Man kann sie schnell genug herumreissen um Flugzeuge zu bekämpfen aber man kann sie nicht mit der Maus durch die Gegend peitschen. Ausserdem erwähnenswert: es ist möglich mit der einen Schraube volle Kraft voraus und mit der anderen volle Kraft zurück zu laufen; dadurch sind sehr enge Wendemanöver möglich. Am meisten
Spass mach die Jagd auf U-Boote (während man versucht, deren Torpedos
zu entkommen) und das Legen von Wabo-Teppichen. Hat man ein U-Boot erst
einmal entdeckt kann man es umkreisen und bewerfen. Ich weiss leider nicht,
wie effiktiv das Sonar in der Releaseversion sein wird und welche Möglichkeiten
dann ein U-Boot zur Flucht hat.
U-Boote Die U-Boote weisen die grössten Unterschiede der beiden Schiffsklassen auf. Man kann zwischen der japanischen I-Klasse, dem deutschen Typ VII und der US Salmon-Klasse wählen. Als U-Bootkommandant hat man zwei Stationen: an der Oberfläche die Brücke und auf Tauchfahrt die Zentrale. Die Zentrale ist eine echte Schönheit, mit Anzeigen, Ventilen etc. schön ausgestattet. Wartet erstmal auf das erste Alarmtauchen wenn sich das Deck merklich senkt! Wurde das Boot "tödlich" getroffen werden alle Anzeigen entfernt und die Zentrale färbt sich langsam schwarz durchsetzt von aufsteigenden Blasen aus dem sinkenden Boot. Das U-Boot
bietet eine Anzeige um Luftqualität, Batteriestand, Hüllenstabilität
und Treibstoff zu kontrollieren. Ich weiss nicht was passiert wenn man
den Treibstoff verfahren hat, bei Aufbrauchen des Sauerstoffs oder der
Batterien muss man jedenfalls an die Oberfläche. Wie in Iron Wolfves
muss das Ziel innerhalb eines Winkels von ca. +/- 10° stehen
um Torpedos abschiessen zu können. Die Nachladezeiten wurden insofern
verkürzt (auch hier wieder: die alternative Wirklichkeit bei Enigma),
so dass man nach ca. 2 Minuten wieder bereit zum Feuern ist. Während
das die Puristen ärgern dürfte, erlaubt es dafür knallharte
Action.
Enigma ist in erster Linie ein Onlinespiel. Man meldet sich an und beginnt sofort. Wenn euch gefällt was ihr seht (oder wenn das Schwärmen anderer Spieler nicht mehr aushaltet ohne es selbst versucht zu haben), müsst ihr abonnieren. Tesseraction gibt an in der Lage zu sein, tausende Spieler für unzählige Kämpfe unterstützen zu können. Dass das Spiel ohne Drop-outs und lags muss ist klar. Falls Enigma ein Erfolg werden soll, muss es auch bei Spielern mit einer 28.8-Verbindung reibungslos laufen. Aufgrund erhöhter Nachfrage wird Tesseraction eine begrenzte Auflage einer Offline-Version anbieten. Sie wird zum Preis von 20$ zzgl. p&v bei www.gigex.com zu kaufen sein. Sie wird eine Anzahl von Schnellmissionen, eine Überwasserkampagne und eine Unterwasserkampagne sowie ein einmonatiges Probeabo für die Onlinespiele enthalten. Während die Idee eines Abo-Spiels einige Spieler vergraulen könnte, schäumen Terreraction Games und Enigma geradezu vor Potential über. East, Blake "Hexabolic" Hutchins, Nic "Rhyn" Munroe und viele andere Mitglieder des Entwicklerteams kümmern sich ständig helfend um die U-Bootgemeinschaft (Enigma Forum). Dort gestellte Fragen werden beantwortet, erklärt und Einsichten gewährt. Dies verheisst Gutes für das Spiel und dessen Abonnenten. Tesseraction verspricht dass man nicht zahlen wird und sie sich dann rar machen werden, man wird Zugriff auf eine strukturierte Spielumgebung mit vierteljährlichen Updates haben, in der die persönlichen Erfolge gespeichert werden. Ich denke mal, falls genügend Spieler Anpassungen am Gameplay verlangen, würde sogar dies in Betrachtung gezogen werden. Enigma ist
keine Vollblutsimulation, doch auch kein reines Shoot-em-up. Es ist eher
eine Mischung aus "Sim light" und einem maritimen Actionspiel. Es bietet
sicherlich genügend Details und Gemeinsamkeiten mit "echten" Schiffen,
um den Spieler im Kampf fesseln zu können. Nachdem ich die beiden
Missionen wiederholt gespielt hatte, suchte ich nach ständig nach
Ausreden um das Programm wieder und wieder zu starten. Setzt auf die Interaktion
mit anderen Spielern und Freunden und Enigma könnte den Spass bei
maritimen Onlinespielen neu definieren.
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