german language, but if you can understand written German, this is a worthy reading by one of Germany's smartest political thinkers after WWII.
http://debatte.welt.de/kommentare/21...tikers?print=1
A very great (and long) basic speech by Helmut Schmidt, on politic's relation to terms like ethics, religion, reason, conscience, peace and compromise.
I had written some comments on where I agree (almost all) and disagree (in principal only on his acceptance for christian hetitage not mentiined in the Eu consitution, and his (U-turned?) view of islam (about which he had much more pessimism to express in the past), and collected some quotes - but then, like so often, browser and forum software collided one more time and deleted all any everything, so you will need to live without a summary of the highlights.
Except this, which illustrates why I hold Schmidt in such high regard, since he has followed consistently his own demands he sums up here. Most politicians I could name today fail in this, and often fail miserably:
Quote:
Tatsächlich gibt es aber auch üble Kompromisse – zum Beispiel zu Lasten Dritter oder zu Lasten einer späteren Zukunft. Es gibt unzureichende Kompromisse, die das vorliegende Problem nicht lösen, sondern nur den Anschein hervorrufen, als ob sie es lösen. So steht also der notwendigen Tugend des Kompromisses die Versuchung zum bloßen Opportunismus gegenüber. Die Versuchung zum opportunistischen Kompromiss mit der öffentlichen Meinung oder mit Teilen der öffentlichen Meinung kehrt alltäglich wieder! Deshalb bleibt eben auch der kompromisswillige Politiker auf sein persönliches Gewissen angewiesen.
Es gibt Kompromisse, die ein Politiker nicht eingehen darf, weil sein Gewissen widerspricht. In solchem Falle bleibt ihm nur der offene Dissens, in manchen Fällen bleibt nur der Rücktritt oder der Verlust des Mandats. Eine Verletzung des eigenen Gewissens untergräbt Anstand und Moral – und das Vertrauen anderer in die Integrität der eigenen Person.
Es gibt aber auch den Gewissensirrtum. Die eigene Ratio kann sich irren, so kann auch das eigene Gewissen irren. In solchem Fall ist ein moralischer Vorwurf nicht gerechtfertigt, gleichwohl kann daraus ein schwerer Schaden entstehen. Wenn in solchem Falle der Politiker später seinen Irrtum erkennt, so kommt er vor die Frage, ob er den Irrtum und die Wahrheit eingestehen soll. In solcher Lage verhalten sich die Politiker zumeinst ähnlich allzu menschlich, wie jedermann in diesem Saal: Uns allen fällt es ganz schwer, einen eigenen Gewissensirrtum und die Wahrheit über uns selbst öffentlich hörbar einzuräumen.
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