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Old 10-28-15, 05:13 PM   #3
derstosstrupp
Grey Wolf
 
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Default Auswanderungsverfahren

An Modders – Der Link zur tvre.org Seite oben hat eine Skizze eines für folgende Methode geeigneten Rechenschiebers (siehe Auswanderungsverfahren B, weit unten). Vorgehensweise mit diesem Werkzeug soll relativ selbstverständlich sein, solange man die dahintersteckenden Formel richtig versteht. Makman hat im englischen Forum schon erwähnt, er möchte diesen Rundschieber mal im Spiel implementiert sehen. Da stimme ich zu!
Erstens:
Vorliche Position zum Gegner erreichen. Tauchen sobald ausreichend vorliche Position erreicht ist. Sonst ist keine Annäherung möglich bei großen Gegnerlagen und geringer eigener Unterwasserfahrt. Aufpassen, dass man nicht zu weit vordrängt, weil dann der Auftreffwinkel für den Torpedo zu klein sein wird.
Zweitens:
Kurz vor Schußentfernung folgendes notieren: eigene Fahrt (Ve), geschätzte Entfernung zum Gegner (E), und Gegnerpeilung (b1). Stoppuhr starten. Eigene Fahrt dabei nicht wechseln! Der Rest der Methode dauert nur ein paar Minuten bevor der Schuß fällt – also dementsprechend handeln.
Drittens:
Stoppuhr stoppen und neue Peilung (b2) notieren sobald genau 1 Minute verstrichen ist. Für den Rest der Methode soll die feste Linie des Sehrohrs von dieser Peilung nicht abweichen!
Viertens:
Mit Sehrohr auf (b2) geheftet, Gegnerlage 90 rot od. grün einstellen, je nach Bugrichtung des Gegners.
Also man hat jetzt vier Zahlen notiert: eigene Fahrt (Ve), erste Peilung (b1), Entfernung bei erster Peilung (E) in Hektometer (dies ist wichtig – Entfernungswert durch 100 teilen und Resultat in den folgenden Formeln benutzen), und zweite Peilung (b2). Wohlgemerkt, das ist die Peilung vom eigenen Bug, das heißt, peilt er 330 Grad, dann soll 30 Grad für die Formel benutzt werden! Die Peilungsveränderung (b2-b1) nennen wir also (w). Also jetzt mal Rechenstunde! Oder besser gesagt, der liebe 1. WO neben dir macht sich fleißig an den Rechenschieber. Daher euch nicht schämen, das Spiel inzwischen zu unterbrechen. Die Werte in Klammern oben dienen zum Verweis auf die entsprechenden Werte in den folgenden Formeln.
Fünftens:
Einzustellende Gegnerfahrt ermitteln:
1. (Ve) x sin(b2) = (Vk). Das ergibt die einzustellende Gegnerfahrt WÄREN WIR AUF KOLLISIONSKURS. Das sind wir nicht – die Gegnerpeilung steht nicht, und daher müssen wir dafür korrigieren:
2. (E) x 3,2967 x sin(w) = (d). Nicht vergessen, Entfernungswert in Hektometer umzurechnen (durch 100 teilen)! Der Faktor 3,2967 dient zur Korrektur vom metrischen zum nautischen.
3. (Vk) +/- (d) = einzustellende Gegnerfahrt. Wenn die Peilung einwandert (d.h. Gegnerpeilung wandert Richtung Eigenbug) soll ADDIERT werden. Wenn der Gegner auswandert (d.h. entweder er hinkt nach, oder fährt en passent Richtung Eigenheck), dann soll ABGEZOGEN werden.
Sechstens:
Entfernung unmittelbar vor dem Schuß messen bzw. schätzen und einstellen. Dies soll relativ leicht sein, denn man hat den Wert (E) schon ermittelt, muss also nur im Kopf schätzen, welche Entfernung der Gegner nun nach ein paar Minuten haben würde. Man sollte dabei immernoch auf (b2) sein. Das muss unbedingt gemacht werden, um Parallax-Fehler vorzubeugen. Solche Fehler entstehen deswegen, weil man seine Aale schließlich nicht durch das Sehrohr schießt! Es sei denn, der Schußwinkel liegt innerhalb 10 Grad oder so vom eigenen Bug, mithin solche Fehler dann nicht zu befürchten sind. Einfach die Werkzeuge benutzen, die in eurem GUI zur Verfügung sind. Ich benutze Hitmans erstklassige GUI, womit man nur über die Striche im Sehrohr eine grobe Entfernungsschätzung bekommt. Das ist mehr als genügend. Merke nur, dass Fehler infolge ungenauer Entfernungsmessung nur bei Schüssen aus kurzer Entfernung mit großem Schußwinkel auftreten können. Nachdem man den Schußwinkel ermittelt hat, könnte man theoretisch dann auch noch zudrehen und abziehen sobald der eigene Bug die Peilung für einen Null-Schußwinkel kreuzt, um die Wende des Torpedos und daraus resultierende Parallax-Fehler zu vermeiden, doch hat sich dieser Vorgang in der Praxis als etwas schwerfällig erwiesen.
Siebtens:
Auf (b2), Vorhaltrechner einschalten, Ziel neu erfassen und los! Man wird bemerkt haben, dass man bereits auf Schußentfernung liegt, ist also ein Vorteil dieser Methode, dass der ganze Vorgang mit ein wenig Übung innerhalb von paar Minuten unmittelbar vor dem Schuß erledigt werden kann!
Es gibt auch noch andere Verwendungen für diese Methode, z. B. bei weitem Abstand vom Gegner im Laufe des Überholungsmanövers zur Ermittlung eines groben Gegnerfahrt-Wertes unter Zugrundelegung einer grob-geschätzten Gegnerlage, ohne die Maschinen drosseln zu müssen und dabei Zeit zu verlieren. Wenn Leute Bock darauf haben, werde ich in Zukunft diese zusätzlichen Verwendungen näher erläutern.
Gute Jagd und fette Beute!

Last edited by derstosstrupp; 10-31-15 at 03:34 PM.
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