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Old 10-31-13, 08:21 PM   #30
Skybird
Soaring
 
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I add that the basic concepts and ideas of the Nazis already were ready and prepared before the first world war. And quite some forethinkers of it held positions in organisations and associations that could and were seen as being concerned about social issues ands socialist policies. Especially infamous was Werner Sombart, who was chairman of the Verein für Sozialpolitik, and of the Deutsche Gesellschaft für Soziologie, long before WWII. Already before WWI he agitated extremely aggressively and maliciously against British rationalism and humanism. He, and some more, became the propagandists on which the Nazi's later agitation was basing on, and they were spewing - beside their claim to work for the social interests of Germans - a form of nationalism that even for the standards of the time before WW1 was extremely vitriolic.

Also mind you, that the totalitarian basis shared by socialism and communism and national-socialism created the paradox that in the times before WWII and before the Nazis coming to power, national-socialists and communists often changed sides and turned from the one to the other, or were both at the same time. It seems it did not happen rarely. The closeness of methods - totalitarianism and police force - between nationalists, communists and later Nazis, made this possible. As I often said in threads from past years: ideologies like Stalinism, Nazism, Socialism and Muhammeddanism are not that different at all and are all offsprings of the same spirit - totalitarianism, and a determination to accept dictatorship for control.

The following link leads to a chapter from a German book I own. It is about why German liberalism is so weak and why the German reply to British rationality and enlightenment was irrationality, emotional confusion and this thing called "Deutsche Romantik". The fundament why the Nazis later became so strong in Germany, already were laid in the 30-years-war - the 17th century, that is. I digitized this text once to send it to German friends.

LINK (GERMAN)

Quote:
Der englische Schriftsteller und Auslandskorrespondent F. A. Voigt kam 1939 zu dem Schluss, dass der Marxismus zum Faschismus und zum Nationalsozialismus geführt hat, weil er in allen wesentlichen Punkten Faschismus und Nationalsozialismus zugleich ist. Peter Drucker schrieb im gleichen Jahr: „Der vollständige Bankrott des Glaubens, man könne zu Freiheit und Gleichheit durch den Marxismus gelangen, hat Russland auf denselben Weg zu einem totalitären, rein negativen und nicht-ökonomischen Gesellschaftssystem der Unfreiheit und Ungleichheit getrieben, den Deutschland gegangen ist". Charakteristisch ist diesbezüglich der Verlauf der geistigen Entwicklung bei vielen Führern des Nationalsozialismus und des Faschismus. Jedem, der den Aufstieg dieser Bewegungen in Italien oder Deutschland betrachtet, ist die große Zahl von führenden Männern, von Mussolini abwärts auffällig, die als Sozialisten begonnen und als Faschisten geendet haben. Es verdient in diesem Zusammenhang Erwähnung, dass Hitler (einerlei aus welchen Gründen) in einer seiner öffentlichen Reden noch im Februar 1941 erklärte: „Nationalsozialismus und Marxismus sind im Grunde dasselbe".
Es war in Deutschland bezeichnend, dass ein junger Kommunist ziemlich leicht zum Nationalsozialisten bekehrt werden konnte und umgekehrt. Für beide ist der wahre Feind, der Mensch, mit dem sie nichts gemeinsam hatten und den zu überzeugen aussichtslos war: der Liberale alter Schule. Sie wussten beide nur zu genau, dass mit den Liberalen, welchen es mit dem Glauben an die Freiheit wirklich Ernst war, keinen Kompromiss geben konnte. Der tiefe Antiliberalismus der Deutschen erklärt zu einem nicht geringen Teil das Rätsel, wie ein so altes, erfahrenes Kulturvolk sich einem so geistlosen Barbaren wie Hitler ausliefern konnte. Es besteht Grund zur Annahme, dass die demokratische Stabilität Deutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg, auf die so oft mit stolzgeschwellter Brust hingewiesen wird, in Wahrheit lediglich vom ökonomischen Erfolg gewährleistet wird. Denn anders als England oder die Vereinigten Staaten besitzt Deutschland keine eigenständige, in Generationen gewachsene und behauptete Tradition der Freiheit. Mit Blick auf die Wiedervereinigung Deutschlands hat der marxistische Philosoph Andre Gorz (1923-2007) bemerkt, die Ereignisse belegten trotz allem, dass die Idee der Freiheit in Deutschland „keine Heimstatt" hat. Schon Theodor Heuss hatte vom kleinmütigen und unreflektierten Antiliberalismus vieler Menschen in Deutschland gesprochen. Die Ursachen für die verhängnisvolle geistige Verankerung von Etatismus, Nationalismus und Kollektivismus im Denken der Deutschen liegen vor allem auch in den geistigen Strömungen des 18. und 19. Jahrhunderts, die, trotz der inzwischen eingetretenen katastrophalen Folgen des Kollektivismus (Nationalsozialismus und Sozialismus/Kommunismus), auch heute noch weiterhin ihre verhängnisvolle Wirkung in den Köpfen vieler Menschen verbreiten. Die romantische Gesinnung der Deutschen hat die Aufklärung schon sehr frühzeitig in Deutschland „coupiert" (Johannes Gross).
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Last edited by Skybird; 10-31-13 at 08:38 PM.
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