Besprechung beim BDU in Kiel
26. September 1939
Gestern sind wir eingelaufen und mussten uns direkt der Ansprache des Flottillenführers anhören. Zuerst mal das positive. Ein Französischen Frachter mit 4000BRT konnten wir versenken. Das war eigentlich schon alles. Ansonsten melde ich das einige Untersysteme des Bootes ohne ersichtlichen Grund nicht richtig gearbeitet haben. Bringt aber alles nix. Also lasse ich die Verfehlungen der Crew mit den ständig falschen Meldungen heraus und nehme auch den Belgischen Frachter Vorfall auf meine Kappe. Vom "Unerbittlichem Angriffswillen" und "eiserner Disziplin" hat er gesprochen. Hörte sich so an als denkt er wir hätten vor den Tommies den Schwanz eingezogen.
Ich bin allerdings trotzdem überzeugt das es dsa richtige war das Boot selbst mit allen Torpedos zurück zu bringen. Ist doch auch was! Und das Deckgeschütz hatte genug zutun. Kleinvieh macht auch Mist!
In den nächsten zwei Wochen werden meine Piepel immer wieder wegen des Belgischen Frachters aufgezogen. Recht so! Dann passiert denen das beim nächsten mal hoffentlich nicht wieder. Auch Torpedoträger U-27 werden wir genannt. Erzähl das mal denen die abgesoffen sind weil sie mit "unerbittlichem Angriffswillen" rangegangen sind. Bei den Gedanken an die Ansprache des Flotillenführer weckt sich in meinen Gedärmen immer noch Ärger. "Elender gelackter Fatzke der...noch nie auf nem U-Boot gedient und dann so ein Rees"
Aber auch egal. Unsere Verlegung zur U-Flotille nach Wilhelmshaven steht an. Auf dem Rückweg der nächsten Feindfahrt werden wir dorthin verlegt werden. Schnellere Anmarschwege gegen England meint der BDU.
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